Eigentlich gehört das Handy schon in den Unterrichtsalltag meiner Schüler. Immer wieder gebe ich auch Angebote für das Lernen auf dem eigenen Gerät, die aber eben nur einen Teil des Unterrichtes darstellen.
Eine Gasthörerschaft von Kollegen war Anlass für mich, wirklich einmal den Unterrichtsstoff komprimiert für das Training in verschiedene Stationen zu packen. Gesagt - getan.
Meine 11-er sind sowieso immer gern bereit, mit mir neue Wege zu erproben. Warum also nicht Stationen für das Handy anbieten?
Dazu haben wir uns auch einige kostenlose Apps geladen:
- Tellagami
- iLanguageCloud bzw. wordArt
- actionbound
- kahoot
Zusätzlich nutze ich auch immer wieder, inzwischen vertraute, Platformen im Internet, wie
- quizlet
- learningapps
- ed.ted
- thinglink
- voki
- tagxedo
Ein weiteres Potenzial stellt das Handy selbst dar, mit dem man Bilder und Videos machen, Audios erstellen und Nachrichten schicken kann.
Die Thematik für die Stationen "молодёжь 21 века". Grundlage für die Arbeit war v.a ein Lesetext aus dem alten Lehrwerk "Вместе" über einen Discobesuch "Молодёжь и свободное время".
Wichtig bei der ganzen Stationenarbeit war mir aber auch, dass entsprechende Aufgaben ebenfalls in den Hefter übertragen werden.
Für die vielen Besucher meines Blogs schreibe ich diese Aufgaben aber besser in Deutsch, denn es sind nicht alle Russischlehrer.
Begonnen haben wir die Stationenarbeit mit einem gemeinsamen Quiz über kahoot, wo ich das Textverständnis noch einmal kontrollieren konnte.
Station 1: Film schauen
Schaut den Film und löst die Aufgaben. Arbeitet im Hefter und auf dem Lösungszettel. Den Lösungszettel gebt ihr ab.
Die Schüler erhielten den Zugang zum Film und zu den online-Aufgaben per Kurzlink.
Leider ist mir bei der Aufgabenstallung ein Fehler unterlaufen - ein Editieren wird zwar angezeigt, aber nicht realisiert - bitte entschuldigt es.
Meine Schüler haben sich NICHT angemeldet, sondern die Aufgaben auf dem Lösungszettel angekreuzt. Zum Sehen des Filmes (watch) wurden die eigenen Kopfhörer verwendet. Danach wurden die Aufgaben gelöst (think). Zur Kontrolle kann der Film immer wieder geschaut werden.
Station 2: Audiotext und Original
Lest den Text und schaut, wo ihr Fehler korrigieren müsst.
Die Schüler hatten bereits im Vorfeld diesen Text als Audiotext bearbeitet
(Danke Nadja!). Fragen zum Audiotext wurden im Notizbuch von Learningapps
bearbeitet.
Nun lag ihnen dieser Text auch als Lesetext vor und es bestand die Möglichkeit,
die eigenen Aufzeichnungen durch eine neue Notiz im Notizbuch zu korrigieren.
Station 3: Lexik trainieren
In Quizlet wurden die Wörter und Wortgruppen des Textes trainiert. Den
Schülern steht es frei, sich zu Hause die Lexikstaffel auszudrucken.
Station 4: sprechende Avatare
Erstellt ein Tellagami oder einen Voki.
Die Ergebnisse sollten an meine Adresse geschickt werden. Dabei ging es um
den Perspektivwechsel zum Text. Berichtet, was geschehen ist (20 sec.). Ich gab
verschiedene Personen an, wie:
- Olegs Mutter
- Oleg selbst
- Olegs Lehrer
- Chef der Disco
Station 5: Lückentext
In Learningapps
lösten die Schüler diese Aufgabe und übertrugen das Ergebnis in den Hefter.
Station 6: Wortwolke
Erstellt eine Wortwolke zum Thema «Jugend und Freizeit». Speichert sie als
Bild. Postet es im Blog bzw. schickt es an mich.
Station 7: eigene Posts schreiben, andere kommentieren
Nutzt den Blog um ein persönliches Feedback zu einzelnen
Stationen zu geben.
Was war gut, was fiel schwer, wie war der Umgang mit den Medien. Ihr dürft
auch die Wortwolke oder euer Tellagami bzw. den Link zum Voki dort laden.
Der Besucher des Blogs wird die Posts NICHT lesen können, weil es ein
geschützter interner Blog ist.
Bereits 3 Stunden haben wir so gearbeitet und die Schüler sind begeistert.
R.F schrieb:
Ich habe mit Erfolg an der Stationarbeit im Russischunterricht
teilgenommen. Am meisten haben mir die kreativen Sachen gefallen, aber
auch der Lückentext, da ich nur im Text die Lösungen einfügen brauchte. Die Mischung zwischen dem Verwenden der Medien und dem Lösen der
Aufgaben verursacht eine neue stressfreie und arbeitswilligere
Atmosphäre. Ich befürworte diese Arbeitsmethode und hoffe
sie wird in Zukunft mehr Verwendung im Unterricht finden.
O.R. schrieb:
Die Arbeit hat viel Spaß gemacht. Es war mal eine etwas
andere Aufgabe und eine schöne Abwechslung zu dem restlichen Unterricht. Dankeschön
für die Ermöglichung und Ihre Mühe!
R.V. schrieb:
Die Aufgaben waren abwechslungsreich aber auch lehrreich. Ich denke es
ist eine sinnvolle Methode den Unterricht zu gestalten, da die Schüler
individuell lernen.
T.T. meinte:
Das Nutzen von mobilen Endgeräten im Unterricht hat uns und unseren
Besuchern von Mittwoch weiter eröffnet, welches Potenzial in der
Gestaltung des Unterrichts liegt.
Wie letztes Jahr kamen auch dieses Mal neue Erkenntnis, Erlebnis und
Methoden dazu. Der Lernfaktor ist wesentlich höher als ein stupides Gelerne aus den handschriftlichn Aufzeichnungen. Außerdem ist man nicht
ortsabhängig, da man sein Smartphone eigentlich fast immer dabei hat.
Jedoch sollte man auch das Schreiben per Hand weiter verfolgen.
Das Projekt hat mir viel Spaß bereitet und das Erarbeiten neuer Inhalte vereinfacht durch vorbereitete Aufgaben und Stationen.
N.S. teilte mit:
Die Stationen waren im Allgemeinen arbeitsreich aber auch lehrreich.
Schwierigkeiten haben die zahlreichen Ablenkungsmöglichkeiten bereitet, aber wenn man sich zwingt konzentriert durchzuarbeiten können sehr ordentliche Resultate entstehen.
Dieses Feedback ist auch für mich sehr wichtig, weil man selbst auch sehen kann, wie diese Form der Arbeit bei den Schülern ankommt und wo es ggf. auch Hürden zu meistern gibt.
Ich persönlich habe viel Arbeit in diese Stationen gesteckt, hatte aber im Unterricht sehr viel Zeit und konnte mich entspannt den einzelnen Schülern und meinen Gästen widmen.
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