Bereits zu Beginn des Schuljahres war es mir ein Bedürfnis das Theaterstück "o_die_see" (Historisches Thema wurde auf die aktuelle Sitiation der Flüchtlinge angepasst) unserer Anonymen Exzentriker (Theatergruppe meiner Schule) aufzugreifen und es zum Sprechanlass auch für den Russischunterricht zu machen/nutzen.
vgl. auch: Stimmern der Anonymen Exzentriker zum Bundesfestival
Dafür bot sich zunächst ein Lesetext über Sokrates an.
Anschließend ging es mir darum, das Wort ЖИЗНЬ zu thematisieren. Dafür habe ich den Schülern Papierstreifen (alle weiß, hier ist die Lösung abgebildet) gegeben. Die Aufgabe war, genau die passenden Teile zusammenzufügen. (Hinweis: Auf die Arbeit mit den Imperativen gehe ich hier jetzt nicht ein.)
Die Schüler kamen dabei ins Gespräch, halfen sich beim Erfassen der Lexik, zogen logische Schlüsse. Das lief natürlich nicht alles in der Fremdsprache ab, war aber auch nicht mein Ziel. Mir ging es wirklich um das Thema und die Sensibilisierung, sich mit der Bedeutung des Wortes auseinanderzusetzen.
Nachdem wir die Lösung verglichen haben, suchte sich jeder Schüler einen Spruch heraus und erläuterte ihn mit einem eigenen authentischen Beispiel in russischer Sprache. In dieser Phase haben die Schüler also ihre eigene Lebenswirklichkeit reflektiert und geschaut, warum sie sich für den von ihnen gewählten Spruch entschieden haben.
In der dritten Phase haben wir einen in vier Stufen differenzierten Text gelesen, deren Inhalt erfasst und darüber gesprochen. Hier wurde nun das Theaterstück aktiv einbezogen und die Thematik "БЕЖЕНЦЫ" aufgegriffen.
Jeder Schüler konnte sich am Austausch beteiligen, weil die vier unterschiedlichen Differenzierungsangebote in diesem Fall das inhaltliche Verständnis sicherten und halfen, die notwendigen sprachlichen Impulse des Textes zu nutzen.
Als Projektauftrag sollten die Schüler diesen Text vertonen, ihn also emotional so aufbereiten, dass der vermittelte Inhalt durch eigene Sprache intensiviert wurde. Einige Experten gestalteten nicht nur das Audio, sondern unterlegten ihren Text als Film mit Bildern.
Es war wieder einmal einen Versuch wert und ich weiß, dieses Thema lohnt sich. Die Schüler haben sowohl die schönen Seiten des/ihres sicheren Lebens benannt, als auch nicht weggeschaut vor den dunklen Seiten.
Ich bin überzeugt, dass meine Botschaft die Schüler erreicht hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen