Donnerstag, 25. September 2025

Der Wechsel von Schülertätigkeiten im Anfangsunterricht

 ... ist natürlich sehr wichtig. Gerade wenn es um das Schreiben der neuen Buchstaben und Wörter geht, muss ganz viel trainiert werden. Oft fällt es SuS schwer, die richtigen Buchstabenverbindungen zu schreiben, vergessen Häkchen usw. 
Hier ein paar Übungen um Abwechslung in den Unterricht zu bringen.
Gleich mehrere Kinder können an der Tafel schreiben.

Zahlenraten: Ein Schüler unterbreitet einen Vorschlag, alle anderen signalisieren, wer mit diesem Vorschlag einverstanden bzw. wer dagegen ist. Danach wird die Zahl geöffnet. Alle, die ebenfalls diesem Vorschlag zugestimmt haben, bekommen einen Punkt, wenn es die richtige Zahl war. Ist sie falsch, wird ein roter Minuspunkt gegeben.
Man kann auch die Minuspunkte bei der abschließenden Ermittlung des Siegers einbeziehen. Werden es im Spielverlauf aber 10 Minuspunkte, muss der Schüler ausscheiden. 
Verstecken kann man auch Buchstaben und Wörter.
Besonders beliebt sind auch die Übungen von Kvestodel.ru
In diesen Beispielen wird die Lösung natürlich erst später eingeblendet.
Satzpuzzle: Aus Einzelbuchstaben werden Sätze gebildet. In jedem Paket befindet sich ein Satz. Der erste Satz ist der längste um die Teams - 2 bis 3 Personen - zeitlich etwas voneinander im Arbeitstempo zu trennen.
Die Teams bekommen jeweils die Buchstaben aus Paket 1 für den ersten Satz. Wenn sie fertig sind, gibt es das Material für den 2. Satz usw.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Komponentenübungen gemacht?

Freitag, 15. August 2025

Bald ist es soweit! Woche der russischen Sprache in Berlin

In diesem Jahr findet die Woche der russischen Sprache vom 21. bis 24. Oktober statt. Die Konferenz wird im Präsenzformat durchgeführt; eine Online-Teilnahme ist nicht vorgesehen. Das Thema der bevorstehenden Woche der russischen Sprache lautet: “Der moderne Russischunterricht: Differenzierung und Mehrsprachigkeit”.
Das Russische Haus in Berlin organisiert seit über zwanzig Jahren die Woche der russischen Sprache, die sich zu einem zentralen Ereignis im beruflichen Kalender von Russischlehrenden in Europa entwickelt hat. Diese Konferenz dient als Plattform für professionellen Austausch, methodische Weiterentwicklung und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit.
Jährlich zieht die Woche der russischen Sprache Lehrkräfte aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie aus weiteren europäischen Ländern wie Österreich, der Schweiz, Norwegen, Dänemark, Island, Tschechien, Ungarn und anderen Staaten an. Ein besonderer Wert liegt auf der Beteiligung führender russischer Universitäten und wissenschaftlicher Zentren, die einen hohen wissenschaftlich-methodischen Standard gewährleisten und den akademischen Austausch fördern.
Ziel der Konferenz ist die Analyse aktueller Trends im Russischunterricht im Ausland, die Diskussion bewährter didaktischer Ansätze sowie die Anpassung des Bildungsprozesses an mehrsprachige und digitale Realitäten. Die Teilnehmenden präsentieren ihre Forschungsergebnisse und Praxisentwicklungen, lernen neue Technologien und pädagogische Modelle kennen, die international Anerkennung finden.
2024 durfte ich bereits zum dritten Mal einen Workshop leiten. Hier ein kleines Interview (ab 2:50 min).
Meine Vorbereitungen auf einen Workshop in diesem Jahr sind bereits in vollem Gange.
Zur Anmeldung nutzen Sie den Link in der Quellenangabe.

 Quelle: https://www.russisches-haus.de/woche-der-russischen-sprache

Montag, 16. Juni 2025

Vorbereitungen für das Löffelprojekt abgeschlossen - Durchführung war ein wahrer Genuss

In den Klassen 6 und 11 plane ich dieses Projekt, welches morgen stattfinden soll. Ich habe zwei Helferinnen- eine Ukrainerin und eine Russin. 
Die SuS sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieses Kunsthandwerks erforschen. Dabei stütze ich mich auf die Chochloma- und auf die Pritrykiwkamalerei. Eine Präsentation soll die Schüler einführen. Sie sollen typische Farben und Motive erkennen.
Danach kommt der praktische Teil, in welchem die SuS nun selbst solche Löffel gestalten dürfen. Vorbereitend habe ich ca. 120  Einweglöffel mit Acryl-Klarlack vorlackiert, weil es sich besser mit Acrylstiften und Eddingen, die die SuS selbst mitbringen, darauf malen lässt, ohne dass die Holzfasern die Farben aufsaugen und die Ränder verwischen. Die fertigen Produkte werden abschließend noch einmal mit farblosem Lack besprüht. In diesem Fall ist das Einsprühen sicherer, weil manche Acrylfarben nicht wasserfest sind und somit verlaufen würden. Zur Veranschaulichung werden zahlreiche Realia präsentiert.
Hier meine Musterlöffel:

Ich werde auch die Produkte in naher Zukunft posten.

17.06.2025 Durchführung

Die Projekte verliefen in den Klassen 6 und 11 wirklich sehr erfolgreich. Von Anfang an war eine Doppelstunde geplant.
Die Einführung durch die PowerPoint-Präsentation wies auf Motive, Formen und Farben hin. Die auf dem AB ausgewiesenen Malvorlagen gaben eine weitere Orientierung. Während die 11-er gleich danach loslegten, ging ich in der 6. Klasse etwas kleinschrittiger vor:
  1. Präsentation mit Vortrag
  2. Ausmalen eines Motivs auf dem AB mit Buntstiften - währenddessen las ich beide Legenden (AB) vor
  3. Gestaltung der Löffel mit Acrylfarben
  4. Anschauen von diversen Souvenirs
Im Anschluss an beide Projekte habe ich die schnell getrockneten Löffel mit Klarlack zur Versiegelung eingesprüht.

Das Arbeitsblatt:

Meine Beobachtungen während der praktischen Arbeit:
Klasse 11:
  • ruhiges, geplantes und besonnenes Arbeiten von Anfang an
  • immer wieder Orientierung an Mustervorgaben
  • viel Freude an dieser entspannten Arbeit - wir hängen noch eine Stunde dran
Klasse 6:
  • riesige Vorfreude, Ungeduld und Neugier
  • hätten gern mehr Motive ausgemalt, weil es ihnen Sicherheiten gab (aber das können die SuS gern zu Hause tun)
  • Das Vorlesen der Legenden durch den Lehrer verhalf zu einer disziplinierten Arbeitsweise
  • Start der eigenen Löffelgestaltung zunächst geprägt von Aufregung, teilweiser Unsicherheit - womit beginnen - und Unruhe
  • dann in der eigentlichen Arbeitsphase wieder ruhiges und besonnenes Arbeiten, besonders sonst verhaltensauffällige SuS arbeiteten sehr ruhig und tauchten völlig ein in ihr Handeln
  • wiederholtes Orientieren an den Arbeiten der Nachbarn
  • stolz auf die Ergebnisse
  • nur 3 erkennbar deutliche Löffel mit Abweichungen 
  • Abschließend wohlwollende Bewertung des Projekts, Freude, die Löffel am kommenden Tag mitnehmen zu dürfen
Für die Lehrperson:
  • Doppelstunde nutzen
  • Präsentation durch Visualisierung gab den SuS Sicherheiten, wie man arbeiten kann - Erdbeeren wurden zu einem beliebten und praktikablen Motiv
  • Begrenzung auf Farben  und deren Farbtöne konsequent eingehalten
  • zeitungsunterlagen sinnvoll
  • Belehrung, dass beim Schütteln die Stifte zu verschließen sind vermieden Spritzer im Raum und auf der Kleidung
  • Feuchttücher und Küchenrolle bereithalten
  • Breitstellung von Reservestiften war wichtig, ebenso die Vorlackierung und Nachbereitung mit Sprüh-Klarlack
  • entspannte Arbeitsphase, denn hohes Maß an Selbständigkeit bei den SuS
Die stolze 6. Klasse
Probiert es aus - es ist ein sehr lohnendes, dankbares und schönes Projekt!!!
Mein Dank geht an Elena und Anastasia für die Unterstützung.

Sonntag, 11. Mai 2025

Gegenseitiges Feedback - die Quelle des Lernens und Lehrens

Ein wechselseitiger Feedbackprozess zwischen LuL und SuS schafft eine dynamische und effektive Lernumgebung, von der beide Seiten profitieren. Es fördert nicht nur den Lernerfolg der SuS, sondern unterstützt auch die professionelle Entwicklung der LuL und trägt zu einer positiven und wertschätzenden Schulkultur bei.

Warum Lehrerfeedback für SuS wichtig ist:

  • Förderung des Lernfortschritts: Detailliertes Feedback zeigt SuS präzise, wo ihre Stärken liegen und in welchen Bereichen sie sich verbessern können. Es ist wie eine Landkarte, die ihnen den Weg zu einem tieferen Verständnis und besseren Leistungen weist. Anstatt einer bloßen Note liefert es konkrete Anhaltspunkte für zukünftiges Lernen.
  • Entwicklung von Selbstreflexion und Lernstrategien: Durch das Feedback werden SuS angeregt, über ihren Lernprozess nachzudenken. Sie lernen, ihre eigenen Fehler zu erkennen, ihre Herangehensweisen zu hinterfragen und effektivere Lernstrategien zu entwickeln. Dies fördert ihre Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen.
  • Steigerung der Motivation und des Selbstvertrauens: Konstruktives Feedback, das sowohl positive Aspekte hervorhebt als auch Verbesserungsvorschläge macht, kann die Motivation der SuS enorm steigern. Wenn SuS sehen, dass ihre Bemühungen wahrgenommen und wertgeschätzt werden und sie klare Wege zur Verbesserung haben, fühlen sie sich bestärkt und trauen sich mehr zu.
  • Individuelle Förderung und Differenzierung: Gutes Lehrerfeedback berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse und Lernstile der SuS. Es ermöglicht dem Lehrer, gezielte Unterstützung anzubieten und Aufgaben oder Lernmaterialien anzupassen, um jedem SuS gerecht zu werden.
  • Klarheit über Erwartungen: Feedback kommuniziert klar die Erwartungen der LuL an die Leistung und das Verhalten der SuS. Dies hilft den Schülern, die Bewertungskriterien zu verstehen und ihre Anstrengungen entsprechend auszurichten.
  • Förderung einer positiven Lernatmosphäre: Regelmäßiges und konstruktives Feedback schafft eine offene und vertrauensvolle Lernatmosphäre, in der sich SuS sicher fühlen, Fragen zu stellen und Risiken einzugehen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben.
  • Entwicklung wichtiger Kompetenzen: Das Verarbeiten von Feedback ist eine wichtige Lebenskompetenz. SuS lernen, Kritik anzunehmen, daraus zu lernen und ihre Handlungen entsprechend anzupassen. Diese Fähigkeit ist in vielen Bereichen des Lebens von großem Nutzen.

Früher habe ich oft sehr lange Texte geschrieben um den SuS zu zeigen, wo ihre Schwächen liegen und wie sie an diesen arbeiten können. Das hat oft sehr viel Zeit gekostet. 
Nun habe ich mir eine Übersicht erarbeitet, wo ich die Kriterien ankreuzen kann. 
Dabei war es mir wichtig, dass die Hinweise zum Überwinden der Probleme mehr Spielraum einnehmen, denn diese unterstützen die SuS und deren Eltern beim häuslichen Lernen.
Dieses Formular kann ich nun auf die Rückseite eines Testes bzw. einer Hausaufgabe o.ä. kleben. 

Ich bin mir durchaus bewusst, wenn ich immer wieder das gleiche Formular nutze, dass sich die SuS vielleicht daran gewöhnen, vielleicht auch deprimiert sind, wenn immer an den gleichen Stellen ein Kreuz steht. Aber andererseits ist es so, dass die SuS sehen, dass sie  immer noch nicht "über den Berg" sind und weiter an sich arbeiten müssen. 
Aus diesem Grund ist mir eure Meinung sehr wichtig. Wie arbeitet ihr!
Natürlich habe ich auch für Zwischenstufen kleine Matroschka-Aufkleber, die die SuS sammeln können. Aber auch die vergebe ich nicht großzügig. Anstrengungen und besondere Leistungen sollten schon sichtbar sein.

Warum LuL Feedback von SuS erhalten sollten:

  • Einblicke in die Perspektive der SuS: SuS erleben den Unterricht aus einer anderen, individuell-einzigartigen Perspektive. Ihr Feedback kann wertvolle Einblicke in die Verständlichkeit des Stoffes, die Effektivität der Lehrmethoden, das Klassenklima und die individuellen Bedürfnisse der Lernenden liefern.
  • Verbesserung der Unterrichtsqualität: Durch Schülerfeedback erhalten LuL konkrete Hinweise darauf, was im Unterricht gut funktioniert und was verbessert werden könnte. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Lehrmethoden anzupassen, den Stoff verständlicher zu präsentieren und auf die Bedürfnisse der SuS besser einzugehen.
  • Förderung einer partizipativen Lernkultur: Wenn SuS das Gefühl haben, dass ihre Meinung geschätzt wird und ihr Feedback einen Unterschied macht, fühlen sie sich stärker in den Lernprozess eingebunden. Dies fördert eine aktive und partizipative Lernkultur.
  • Stärkung der Lehrer-Schüler-Beziehung: Das Einholen und Ernstnehmen von Schülerfeedback kann die Beziehung zwischen LuL und SuS verbessern. Es zeigt den SuS, dass die LuL ihre Meinung wertschätzen und sich um ihr Wohlbefinden und ihren Lernerfolg kümmern.
  • Professionelle Weiterentwicklung der LuL: Schülerfeedback ist eine wertvolle Quelle für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung von LuL. Es ermöglicht ihnen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und gezielt an ihrer Unterrichtspraxis zu arbeiten.
  • Identifizierung unerkannter Probleme: Manchmal nehmen SuS Probleme im Unterricht wahr, die den LuL möglicherweise nicht bewusst sind, z.B. Schwierigkeiten mit bestimmten Aufgabenformaten, Unklarheiten in den Anweisungen oder Störungen im Klassenklima. Schülerfeedback kann helfen, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und anzugehen.
  • Erhöhung der Motivation und des Engagements der LuL: Wenn LuL sehen, dass ihre Bemühungen von den SuS positiv wahrgenommen werden und ihr Unterricht einen positiven Einfluss hat, kann dies ihre Motivation und ihr Engagement für ihre Arbeit steigern.

Bei einem sehr guten LuL- SuS-Verhältnis ist es völlig unproblematisch ein Feedback zu bekommen. In meinem Unterricht sehe ich Freude, strahlende Augen, manchmal auch Ratlosigkeit oder Ermüdung. Manche sagen auch sofort, ob ihnen was (nicht)gefällt oder wie sie mit der Aufgabe zurecht kommen. Auch die Bitte, manche Etappen des Unterrichtes noch einmal zu wiederholen gehören ebenso dazu, wie das Stellen von Verständnisfragen.
In jedem Fall nehme ich diese Signale sehr gerne auf und merke ja, wie sie meine Arbeit beeinflussen.
Deswegen lernen und lehren wir gemeinsam mit viel Freude und Engagement die russische Sprache.

P.s. Bei der Zusammenstellung der Argumente habe ich KI gemini.google.com verwendet und bearbeitet.